9 Gründe für ein drittes Kind: Weshalb wir noch ein weiteres Baby wollen

14. September 2019

Schon länger schreibe ich auf meiner Instagram-Seite über unseren Kinderwunsch. Wir sind bereits Mutter, Vater und zwei kleine Söhne und wir alle sind der Meinung, dass hier noch ein kleines Lebewesen fehlt.

Der Trend geht zur Großfamilie, da diese in den letzten Jahren ihr Schmuddelimage abgelegt hat. Drei ist die neue zwei und vier ist die neue drei. Was spricht für ein weiteres Kind in unserer Familie?

Das Ding mit den Gefühlen

Mein Kinderwunsch war immer sehr wechselhaft. Ich wollte immer drei Kinder – Komme was wolle. Drei ist perfekt. Wir waren drei Kinder zu Hause und auch wenn es oftmals sehr anstrengend war, gleichzeitig hatten wir nie Langweilige. Man hatte immer jemanden zum Spielen oder Streiten. Als mein erster Sohn auf die Welt kam, kam in mir das Gefühl auf, dass ich niemals einen anderen Menschen so sehr lieben könnte, wie diesen kleinen Sommerjungen. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen: Wie kann ich jemandem genauso viel Liebe schenken? Plötzlich war ich hin und her gerissen. Einzelkind? Geschwister? Ich war mir unsicher.

Zum Glück wurde ich mit meinem kleinen Winterbaby schwanger und war mir sicher: Zwei Kinder reichen. Auch hier habe ich mich wieder geirrt und mir war kurz nach der Geburt bewusst: Ein Menschlein gehört noch in unsere Familie. Es gibt noch Platz in den Herzen meiner Männer und auch in meinem.

Gründe für ein drittes Kind

Welche Gründe gibt es für ein weiteres Kind? In meinen Augen gibt es so einige Argumente sich für ein weiteres Kind zu entscheiden. In diesem Fall kann auch jeder Vorteil meinerseits für andere Menschen und Konstellation ein Nachteil sein.

1. Keine finanziellen Sorgen

Mein Mann hat, aufgrund eines guten Studiums, einen guten Job und ich habe mir über die Jahre im Social Media Bereich viel erarbeitet. Wir haben noch einige Dinge in unserem Leben vor und leben sehr bewusst und sparsam. Wir haben einen kleinen Kredit, profilieren uns nicht über teure Markenkleidung, fahren nur ein Firmenauto und fliegen nicht alle paar Monate in die Ferne, für einen traumhaften Strandurlaub.

Für uns kostet ein weiteres Kind auch nicht viel mehr: Wir haben sehr viel genderneutrale Kleidund, Kindersitze und Kinderwagen. Unser Kind brauch außer einem schönen Schrank zum Verstauen nichts weiteres. Außerdem schlafen unsere Kinder bei uns mit im Bett.

2. Genug Platz

Mitte 2021 werden wir uns wohntechnisch vergrößern. Einem dritten Kinderzimmer steht nichts im Weg.

3. Sorgenlose Schwangerschaften und Geburten

Toi, toi, oi: Ich hatte in meinem gesamten Leben noch keine problematischen Schwangerschaften. Die anfängliche Übelkeit verbuche ich als Normalität. Beide Geburten waren wie aus dem Lehrbuch und ich vertraue auf meinen Körper und mich, dass ich ein weiteres Kind gesund auf die Welt bringe. Natürlich kann alles in einer weiteren Schwangerschaft anders laufen. Eine Fehlgeburt kann immer passieren und auch diese würde mich sehr traurig stimmen. Trotzdem blicke ich sehr zuversichtlich in die Zukunft.

4. Gesunde Kinder

Ich war in meinem Leben zwei Mal schwanger und diese beiden Menschen sind gesund und munter. Ich bin noch jung und hoffe, dass auch ein weiteres Kind ein kleines gesundes Wesen sein wird.

5. Stressresistent

Zwei Kinder ins Bett bringen, nebenbei noch Nachrichten beantworten, einen Blogbeitrag schreiben und Bilder bearbeiten – let’s go. Ich fühle mich nach einer Geburt nicht schlecht oder habe eine dunkle Zeit. Ganz im Gegenteil: Probleme und drückende Stimmung sind mir, im Gegensatz zu meinem Leben vor dem Muttersein, komplett verflogen. Auch hier kann es natürlich in jeder weiteren Schwangerschaft und im neuen Wochenbett anders verlaufen.

6. Meine Kinder wünschen sich ein Geschwisterchen

Okay, ich würde niemals ein weiteres Baby bekommen, nur weil meine beiden Jungs sich ein weiteres Geschwisterchen wünschen. Es ist aber schon von Vorteil, wenn die Geschwister ein weiteres Kind feiern und klar und deutlich sagen: Mama, wir wünschen uns noch ein Baby. Würden die Beiden mir zu verstehen geben, dass sie auf keinen Fall ein weiteres Kind hier neben sich wollen, würde ich sogar in Erwägung ziehen auf ein Baby zu verzichten.

7. Mein Mann ist pro drittes Kind

Nicht nur die Kinder und ich müssen uns einig sein: Der Mann spielt eine genauso wichtige Rolle. Mein Mann kommt selbst aus einer Großfamilie und ist einem dritten Kind gegenüber auch sehr offen.

8. Nicht zwei, sondern vier Hände

Zwei Hände gleich zwei Kinder. Leider wird der Vater in dieser Rechnung nicht eingebunden. Wir sind vier Hände und drei Kinder. Ich habe das Glück einen liebevollen Ehemann und geliebten Vater meiner Kinder an meiner Seite zu haben. Meine Söhne sind verrückt nach ihrem Vater.

9. Eigene Kindheit und Erinnerungen

Ich erinnere mich gerne an meine eigene Kindheit zurück: Zu dritt war immer zu Hause etwas los. Man war als Kind nie alleine, wenn man es nicht sein wollte. Immer hatte man jemanden zum Reden, Spielen und um sich die Zeit zu vertreiben.

Das Gefühl drei zu Hause zu sein, hat mir immer gut gefallen. Es scheint für mich erstrebenswert zu sein.

Jungsmama: Du wünschst Dir doch nur ein Mädchen

Nach zwei Jungs wird einem immer wieder eingeredet, dass man sich für das dritte Kind ein „ganz besonderes Geschlecht“ wünsch: Ein Mädchen. Von ganzem Herzen wird mir eine Tochter gewünscht und leider überträgt jede Frau in diesem Moment ihren persönlichen Wunsch auf mich. Leider werden Jungs immer mehr zu Kindern zweiter klasse deklariert.

Unter uns: Das Geschlecht ist mir egal. Das Kind soll eine schöne Zeit in meinem Bauch haben, eine unkomplizierte Geburt erleben und einen artgerechten Start ins Leben bekommen. Es soll gesund und glücklich sein.

In den ersten Jahren sind Kinder für mich so gut wie geschlechtslos – Sie entwickeln sich in die Richtung, die wir ihnen vorgeben. Sie haben einen eigenen Charakter losgelöst von ihrem Geschlecht.

Ich würde es auch sehr interessant empfinden eine Tochter großziehen zu können, auch wenn mich viele Sorgen begleiten ein Mädchen zu bekommen. Mein Leben oder das Kind sind jedoch nicht weniger Wert, nur weil es männlichen Geschlechts ist.

Erfüllung des Kinderwunsches

Nun muss ich „nur noch“ schwanger werden. Ich fühle mich mit dem Gedanken sehr wohl, Mutter von drei Kindern zu sein: Egal ob für zwei Jungs und ein Mädchen oder eventuell eine reine Jungsmama zu bleiben.

Ich freue mich schon darüber zu berichten, wie es mit drei Kleinkindern sein wird und ob der Kinderwunsch, nach der nächsten Schwangerschaft, gestillt ist.


Wie sieht Eurer Wunsch aus? Ist das dritte Kind für Euch auch im Kopf und Herzen verankert oder habt Ihr ganz andere Pläne?

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12 Gedanken zu „9 Gründe für ein drittes Kind: Weshalb wir noch ein weiteres Baby wollen“

  1. Lisa Marie sagt:

    Liebe Laura,

    Ich wünsche euch so sehr, dass euer Wunsch bald in Erfüllung geht. Wir haben zur Zeit einen elf Monate alten Sohn, aber hätten auch gerne drei Kinder, trotz nicht so einfacher Schwangerschaft. Und auch uns wäre es egal, welches Geschlecht die Kinder haben. Wir wünschen uns Kinder, keine Geschlechter. Aber dass Jungs gerne als Kinder zweiter Klasse angesehen werden ist mir auch schon aufgefallen. Und das mit bloß einem Jungen.
    Liebe Grüße

    1. Laura sagt:

      Hallo liebe Lisa,

      vielen lieben Dank 🙂

  2. Sigo sagt:

    Hallo,
    Wir sind schon mit 3 Kindern beschenkt.
    Wir hatten auch das Gefühl, das noch ein Kind in unserer Familie fehlt.
    Unsere Tochter ist 9 und wir haben zwei Söhne 7 und 5.
    Nach dem 2 Baby hatte ich auch direkt wieder einen Kinderwunsch. Nach Baby Nr. 3 erstmal nicht. Als unser jüngster dann 3 war hätte ich es mir vorstellen können, Nichteinhaltung Kind zu haben. Aber nicht drängend und meinem Mann waren 3 Kinder genug. Jetzt sind sie alle schon so groß und selbstständig und schlafen alle durch. Diesen Luxus möchte ich auch nicht mehr missen. Manchmal spuckt noch ein kleiner Wunsch in meinem Kopf, aber mit jetzt 41 Jahren, möchte ich das Glück auch nicht mehr herausfordern.
    Wir glücklich mit unseren 3 Wirbelwinden. 3 Kinder wachsen ganz anders auf als 2.
    Sie interagieren viel mehr untereinander und haben ein ausgeprägtes sozialverhalten.
    Bei uns wird es nie langweilig.
    Meine Kinder haben ihr neues Geschwisterchen auch immer mit Freude begrüßt und es hat direkt dazu gehört.
    Wenn ich sagte,“ wir fahren jetzt einkaufen!“ haben die großen nachgefragt, dass das Baby mich zu Hause vergessen wird 😊.
    Übrigens zieht demnächst doch noch ein viertes Familienmitglied bei uns ein.
    Wir bekommen noch einen Hund.
    Mal sehen wie bunt es dann bei uns zugeht.
    Liebe Grüße und alles Gute für die kommende aufregende Zeit.

  3. Julia sagt:

    Mir ging es ganz ähnlich wie dir… ich wollte auch immer 3 Kinder (fand die Familien mit 3 Kindern immer so spannend – ich selbst habe „nur“ eine Schwester).
    Nach der Geburt des 2.Kindes war klar, da fehlt noch was. Das kann nicht meine letzte Geburt gewesen sein…
    Aber als wir uns dann tatsächlich Gedanken zu einem weiteren Kind gemacht haben, war die Entscheidung zu fällen gar nicht so leicht. Das war bei den anderen beiden viel selbstverständlicher „Ja„ zu sagen. Schlussendlich überwiegt die Vorfreude und Zuversicht auch gut für 3 Kinder da sein zu können. Die Ängste und Befürchtungen dem allem nicht mehr gerecht werden zu können verflogen immer mehr. Wie gesagt, es war auch eine sehr ambivalente Entscheidungsfindung.

    Nun liege ich hier im Wochenbett mit meinem dritten Kind 🙂 und es fühlt sich so rund und vollständig an!

    Zum Thema Geschlecht kann ich deine Erfahrungen auch teilen. Ich war bereits Mutter von 2 Jungs – das Geschlecht war uns bei allen Schwangerschaften bis zur Geburt egal und wir haben es uns nicht sagen lassen.
    Mir wünschten alle ein Mädchen, aber ich war mir gar nicht sicher, ob das so viel besser wäre als ein dritter Junge. Warum auch Kind war Kind. Und eine Jungs-Mama war ich eh schon… bei einem Mädchen wären neue Unbekannte gekommen. Ich hab mich auf alles eingestellt und nun bin ich beglückt mit einem dritten Jungen und bewege mich in gewohntem Territorium 😊

    Ich wünsche dir alles Gute und eine tolle dritte Geburt!
    Julia

  4. Krissy sagt:

    Wir haben 4 Kids und ich fühle mich noch nicht ganz vollständig 🙈 wir werden von außen aber auch immer sehr kritisch betrachtet… 24 Jahre und 4 Kinder?! Aber was die Masse denkt ist uns zum Glück egal.
    Ich wünsche dir eine schöne Kugelzeit wenn es soweit ist 😊

  5. Eva Strenn sagt:

    Lieb geschrieben!
    Schon Mal über Hausgeburt nachgedacht?

    1. Laura sagt:

      Hey danke 🙂

      Ne das wäre nichts für mich 🙂

  6. Anna P. sagt:

    Hallo, ich bin bereits das zweite mal Surf deinen Eintrag gestoßen.
    Ich finde er ist toll und ehrlich geschrieben.

    Ich habe mein ganzes bisherige Leben gesagt ich möchte zwei Kinder. Junge und Mädchen. Ist bis jetzt auch so.:) zwei gesunde Kinder habe ich bekommen. Bei der Geburt meines zweiten Kindes sagte ich noch, das machen wir nicht nochmal. Um nun denke ich immer wieder daran, ein drittes wäre doch schön. Dann hätten wir eine kleine Bande. Zudem fühlt sich die Familie noch nicht fertig an … aber da gibt es noch so viele andere wenn’s und anders. Zumal ich immer mal wieder am Haushalt verzweifel , weil es mir nicht ordentlich oder sauber genug ist (Bad, Küche und Wohnzimmer) .

    Ich wollte dir einfach schreiben, weil dein Beitrag toll ist.

  7. Julia sagt:

    Ich fand es echt gut, bis zu dem Unsinn mit dem „Jungs werden zu Kindern 2 Klasse deklariert“ während auf der halben Welt weibliche Föten abgetrieben werden. Das ist blanker Hohn und echt unseriös. Nicht „Jungs“ werden abgewertet, sonder: wenn jemand schon 2 Mädchen oder 2 jungen hat – wünschen einem die Leute IMMER das jeweils andere Geschlecht dazu! Das sie 2 Jungs haben, vollglich ein Mädchen gewünscht bekommen ist 0 abwertend! Was denken sie hört ein Vater mit 3 Töchtern? Echt ein Witz der Satz und einfach unseriös.

    1. Laura sagt:

      Unseriös, weil Jungs in Deutschland in allen Bereichen schlechter behandelt werden?

      Na klar.

      1. Ribi sagt:

        Leider ist es wirklich so. Wir haben zwei Jungs (und wir leben hier in Deutschland, nicht im Rest der Welt). Ich hätte zuvor nie gedacht wieviele Nachteile Jungs haben. Das schockiert mich immer wieder auf‘s Neue obwohl die zwei schon 10 und 15 Jahre alt sind.

        Der Beitrag war sehr nett zu lesen und hat mich in meinen Überlegungen etwas angeregt.
        Liebe Grüße

      2. Angela sagt:

        Wo werden Jungs denn bitte sehr fast überall schlechter behandelt? So ein Blödsinn. Habe auch zwei Jungs und die werden nirgends schlechter behandelt, weil es Jungs sind. Ganz im Gegenteil: wenn sie laut und wild sind ist es ok, „sind halt Jungs“. Wenn ihre Cousinen laut und wild sind heißt es „das gehört sich für ein Mädchen nicht“

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