Baumwipfelpfad Harz und Luchsfütterung in Bad Harzburg

31. Mai 2017

Wer mir auf Instagram folgt weiß: Wir lieben die Natur. Endlich strahlt die Sonne und die Bäume leuchten wieder, in einem prachtvollen grün – der perfekte Zeitpunkt den Baumwimpfelpfad Harz in Bad Harzburg kennenzulernen und Luchse bei der Fütterung zu beobachten. Bad Harzburg liegt nur einen Katzensprung von unserer Heimatstadt Goslar entfernt und nun wurde es Zeit diese beiden Ausflugsziele genauer zu betrachten und kennenzulernen. Unser Sohn hat nun, mit bald zwei Jahren, das perfekte Alter erreicht, in dem er alles kennenlernen und testen möchte – da macht ein Familienausflug gleich doppelt so viel Spaß! Unsere Erfahrungen und ob sich der Besuch lohnt? Lest selbst.

Mit der Seilbahn auf den Burgberg

Unser Auto konnten wir direkt an der Burgberg-Seilbahn auf einem großen Parkplatz kostenpflichtig abstellen, jedoch findet Ihr ein paar Meter entfernt auch einen kostenfreien Parkplatz. Von dort haben wir uns auf den Weg zum Burgberg-Center, direkt nebenan, gemacht um uns über verschiedene Tickets zu erkundigen. Solltet Ihr auch den Baumwipfelpfad besuchen wollen, kauft die Karte am besten bereits am Burgberg-Center, denn nicht immer ist der Pavillion direkt am Eingang des Baumwipfelpfades besetzt. Da wir nicht nur den Baumwipfelpfad erkunden wollten, sondern auch mit der Seilbahn den Burgberg erklimmen wollten, haben wir uns für ein Kombiticket entschieden. Dieses Kombiticket beinhaltet neben der Eintrittskarte für den Baumwipfelpfad auch eine Fahrt mit der Seilbahn.

Die Öffnungszeiten sind lauten für April bis Oktober von 9:30 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr) und im Winter zwischen November und März 10 bis 16 Uhr (letzter Einlass 15 Uhr).

Ich war ganz gespannt wie A. die Fahrt empfinden wird und war überrascht, wie interessiert er alles beobachtete und die gesamte Fahrt genoss. Da wir die ersten an der Gondel waren, konnte A. sich alles in Ruhe angucken, anfassen und begehen. Die Fahrt in der über 85 Jahre alten Seilbahn, ist nach drei Minuten und ca. 186 Höhenmetern geschafft. Bereits aus der Gondel war der Baumwipfelpfad zu bestaunen – wir konnten es gar nicht abwarten endlich dort anzukommen!

Ein kleiner Wanderweg lag vor uns

Am Gipfel des Burgbergs angekommen, ist der Weg bis zum Eingang des Baumwipfelpfades komplett ausgeschildert. Der Wanderweg führt einen knapp 2 km, leicht bergab durch einen wunderschönen Mischwald. Jetzt in der Übergangszeit zwischen Frühling und Sommer erwacht der Wald so richtig zum Leben und ist besonders schön. Selbst mit Birkenstock Sandalen, war der Weg gut zu gehen und unser nicht einmal Zweijähriger hat den größten Teil des Weges selbst bezwungen.

Auf dem Weg zum Baumwipfelpfad kommt man an einer Abzweigung vorbei, welche direkt zum Eingang des Pfads nach nur 400 m Abstieg führt. Jedoch ist diese Abkürzung mit einem 25% Gefälle verbunden und nicht mit Baby oder Kleinkind zu meistern. Außerdem würde man auch den schönen Wanderweg nicht erleben können, deswegen ist mein Tipp, lieber den längerenWeg zu gehen.

Neben der schönen Natur und dem tollen Ausblick, kommt man zum einen an einer großen Harfe vorbei, welche A. sofort bespielen musste, an einer großen Schaukel und einem Aussichtspunkt mit einem hölzernen Sessel und einem wunderschönen Ausblick. Kurz vor dem Baumwipfelpfad, im kalten Tal, könnt Ihr entweder die Straße nehmen oder an einem kleinen Bach entlang gehen – wir haben uns für den Weg am Bach entschieden und es nicht bereut.

Das Abenteuer auf dem Baumwipfelpfad kann beginnen

Angekommen am Baumwipfelpfad, erwartet Euch ein überdachter Eingangsbereich, den man mit den im Tal gekauften Eintrittskarten, passieren kann. Große Höhen bereiten mir normalerweise immer etwas Bauchschmerzen – jedoch hatte ich beim Begehen des Pfades keinerlei Probleme. Natürlich darf man nicht direkt herunter gucken.

Der Pfad ist 1000 Meter lang und führt durch die Baumkronen des Mischwalds im Harz. Man ist den Bäumen so nah, dass man sie direkt berühren kann. Man kann spielerisch, viel über heimische Vögel, Insekten, Säugetiere, Steine und Bäume erfahren und sich körperlich austoben. Unser Sohn musste alle Geräte mehrere Male ausprobieren und unter die Lupe nehmen. Wenn Ihr mit Kleinkindern unterwegs seid, würde ich jedem raten etwas mehr Zeit einzuplanen. A. wollte alles ganz genau wissen und das schon mit seinen nicht einmal zwei Jahren. Besonders haben ihm die Guck-Rohre und alle Kletter-Erlebnisse gefallen, welche wir mehr als einmal testen mussten. 18 Plattformen sowie knapp 50 verschiedene Erlebnis- und Wissenselemente und Ruhestationen warten auf Euch.

Der gesamte Baumwipfelpfad ist barrierefrei und die Mitnahme von Kinderwagen, Rollstühlen und Rollatoren ist erwünscht. Aus diesem Grund wurde der Pfad sogar von der Initiative „Reisen für Alle“ zertifiziert. Gerade wenn man mit Kleinkindern unterwegs ist, die die gesamte Strecke zu Fuß nicht schaffen würde, ist es praktisch einen Kinderwagen mitnehmen zu können.

Neben thematischen Führungen bietet der Baumwipfelpfad auch kulturelle und kulinarische Veranstaltungen an. Auf meiner Liste steht dieses Jahr das Wipfelleuchten zum Salz- und Lichterfest im August, in Bad Harzburg – der Pfad muss besonders im Dunkeln in passender Beleuchtung magisch sein.

Mutprobe auf der Hängebrücke und dem Glassteg

Etwas Bange hatte ich vor der brandneuen Hängebrücke namens „Naapi’s und Naira’s Abenteuerbrücke“, jedoch blieb mir bei meinem kleinen Energiebündel gar nichts anderes übrig und so stand ich nach wenigen Sekunden auf einer Brücke, die 20 m hoch ist. Entweder kann man die 30 m lange Brücke seitlich passieren oder man nutzt die in der Mitte gelegenen Hindernisse. Die Brücke schwankt so gut wie gar nicht und man fühlt sich sicher auf ihr – wie ihr sehen könnt war mein Sohn in seinem Element. Wer sich nicht traut kann auch einen Steg außen herum nutzen.

Auch der Glassteg auf der Krone machte ihm überhaupt nichts aus. Ganz alleine stand er da und beäugte alles Haargenau – leider war mir diese Attraktion dann doch etwas zu heikel und A. konnte in Ruhe mit seinem Papa den Glassteg erkunden.

Stempeljagd und anschließendes stärken im Sagenhaft

Unerwartet trafen wir sogar auf einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel, welcher in unserer Sammlung nicht fehlen durfte – zum Glück hatten wir ein weißes Stück Papier dabei, um unsere Stempel später dann in unsere Wanderpässe einkleben zu können. Als wir dann wieder im Tal ankamen war es Zeit für eine Stärkung: Auf dem Weg zum Parkplatz kommt man einmal am Baumwipfelpfad Biergarten und am Burgerladen Sagenhaft vorbei. Hier gönnten wir uns leckere Burger und Pommes.

Luchsfütterung an den Rabenklippen

Solltet Ihr genug Zeit haben, könnt Ihr den Besuch beim Baumwipfelpfad, direkt mit der Luchsfütterung an den Rabenklippen verbinden, natürlich lohnt sich ein Besuch der Luchse auch ohne ein Erkunden des Baumwimpfelpfades. Jeden Mittwoch und Samstag um 14:30 Uhr könnt Ihr live dabei sein, wie die Luchse in ihrem Gehege gefüttert werden. Wir sind früh los, da das Wetter wunderschön und zudem ein langes Wochenende war und wir schon mit einer Schlange an der Burgberg-Seilbahn rechneten. Vom großen Burgberg benötigt man für den Weg ungefähr eine Stunde und man kommt direkt am Luchsgehege an. Für die Fußfaulen fahren auch regelmäßig Elektrobusse zu den Rabenklippen.

Schon um 14 Uhr waren viele Besucher versammelt um diese wunderschönen Tiere in natura zu sehen. Neben den Stehplätzen unten direkt am Gehege ist sogar ein Podest vorhanden um sich einen Überblick zu verschaffen. Punkt 14:30 Uhr startet der Forstwirt des Nationalpark Harz mit einem interessanten 20 minütigen Vortrag über die Luchshaltung und die Auswilderung im Harz. Selbst nach der Fütterung steht er zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.

Die Luchse wussten sofort wie der Hase läuft und liefen schon ungeduldig am Zaun hin und her – so nah waren wir diesen wunderschönen Tieren bis dato nicht gekommen. Das Gehege ist für die Fütterung in zwei Bereiche geteilt und egal wo man seinen Platz als Zuschauer gefunden hat: man verpasst nichts. A. war hin und weg und wäre am allerliebsten direkt durch den Zaun zu diesen süßen „Katzen“ geklettert.

Quelle: Ellen Linke

Interesse geweckt?

Ich bin immer noch begeistert von der Luchsfütterung und dem Baumwipfelpfad und wir werden sicherlich noch etliche Male vorbei kommen um diese Attraktionen und die Natur zu genießen. Gerade mit Kindern gibt es so viele schöne Dinge im Harz und besonders in Bad Harzburg zu entdecken und trotz des guten Wetters hatte man nicht das Gefühl, dass die Ausflugsziele überlaufen waren.

Ich habe für Euch unseren Wanderweg in der Wander und Outdoor-App komoot festgehalten – mein Geheimtipp für Wanderungen. Wie Ihr sehen könnt ist man knapp zwei Stunden unterwegs und der gesamte Wanderweg ist leicht zu begehen. Gestartet wird oben an der Burgberg-Seilbahn und von dort aus kann man direkt den Weg zu den Rabenklippen nehmen. Wenn Ihr Zeit und flinke Füße habt, könnt Ihr auch noch einen kleinen Bogen wandern und den Stempel für die Harzer Wandernadel am Kreuz des deutschen Ostens einsammeln. Auch von den Rabenklippen (Stempelstelle der Harzer Wandernadel) könnt Ihr einen Abstecher zum Molkenhaus (Stempelstelle der Harzer Wandernadel) machen und von dort dann zum Baumwipfelpfad (Sonder-Stempelstelle der Harzer Wandernadel) aufbrechen. Solltet Ihr jedoch  mit kleineren Kindern unterwegs sein, würde ich Euch meinen einfachen Wanderweg ans Herz legen. Natürlich könnt Ihr den gesamten weg auch „Rückwärts gehen“, jedoch geht es dann bergauf.

Wart Ihr schon einmal in Bad Harzburg wandern oder habt sogar einen Luchs gesehen? Wie sieht es mit dem Baumwipfelpfad aus – habt Ihr diesen schon erkundet? Ich freue mich über Eure Geschichten und Eindrücke.

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