Nun bin ich bereits seit fast sieben Wochen zweifach Mama und es ist so viel schöner als ich es mir je hätte vorstellen können. Neben meiner schönen und selbstbestimmten Geburt bin ich dieses Mal komplett anders an das Thema Stillen rangegangen. Leider oder besser gesagt „Gott sei Dank“ wird dieser Bericht nicht so lang, wie der Artikel über die Anfänge meiner Stillbeziehung zwischen meinem ersten Sohn und mir. Kann man den perfekten Stillstart haben und wenn ja wie? Diese Frage kläre ich heute mit Euch.
Eins war dieses Mal klar: Mein Kind verlässt mich keine Sekunde. Ich wollte den Überblick behalten und wissen, was mit meinem kleinen Bündel geschied. Leider war ich bei meinem wundervollen A. nicht so weit aufgeklärt, mir überhaupt Gedanken über dieses Thema zu machen. Das sind Hebammen und Schwestern, diese Damen werden doch das Beste für mein Neugeborenes und mich wollen? Nein. Leider ist dies nicht immer so. Nennen wir es Faulheit, Unwissenheit oder doch vielleicht Ignoranz, aber nein, nicht alles im Krankenhaus läuft gut.
Ich wollte verhindern, dass meinem zweiten Sohn, ohne meine Einwilligung, PRE-Milch und der Schnuller angeboten wird. Nicht jedes Kind bekommt ein Saugverwirrung (knapp 20% der Säuglinge leiden daran) aber muss man den Teufel herausfordern? Da ich schon einmal diese schmerzhafte Erfahrung gemacht habe und weiß, wie ich ein Baby mit Saugverwirrung sich quält, war uns das Verzichten auf künstliche Sauger mehr als wichtig.
Mein Baby kam auf die Welt, mein Baby wurde mir auf die Brust gelegt, mein Mann schnitt die Nabelschnur durch und direkt danach lag dieses kleine Wesen schon an meiner Brust und trank. Ich legte mein Kind innerhalb einer Minute nach der Geburt an. „Schon an der Brust?“, fragte die Ärztin? „Natürlich!“, antwortete ich mit einer Selbstverständlichkeit in der Stimme. M. trank, als ob er noch nie etwas anderes gemacht hat. Nach einer kurzen Willkommenszeit hat mein Mann sofort die ersten Fotos meines frisch geborenen Babys gemacht – an der Brust. Es war ein unglaublich inniger Moment – Mein Sohn, Mein Mann und ich. Kein großer Unterschied zu dem Stillstart zu groß A., aber trotzdem war einiges anders.
Ich habe mich nicht verunsichern lassen und wusste: Ich MUSS NICHT die Brust nach 15 Minuten wechseln, ich MUSS NICHT alle vier Stunden stillen, ich MUSS NICHT zufüttern. Was dieses Mal anders war? Die höllischen Nachwehen machten sich sofort bemerkbar. Die zweite Geburt eben. Wenn man es nicht erlebt hat, weiß man wirklich nicht was für Schmerzen, auf einen zukommen.
Wir waren bereits vier Stunden nach der Geburt wieder zu Hause. Dort war alles vorbereitet: Ich hatte Brustwarzensalbe und Multi-MAM Kompressen bereits Wochen vorher besorgt. Die Schmerzen, die Tränen in den Augen und die wunden Brustwarzen durften kommen. Viele Frauen hören genau aufgrund dieser Schmerzen und der blutenden und schorfenden Brustwarzen auf zu Stillen. Immer wieder liest man „Augen zu und Zähne zusammenbeißen, die Schmerzen vergehen nach ein paar Wochen.“. Also wartete ich auf meine Zeit, auf meine Schmerzen, doch sie kamen nicht.
Das leicht unangenehme Gefühl der ersten Stilltage tritt ein, und das dolle ziehen in der Gebärmutter, aber Schmerzen? Wo waren die Schmerzen? Es gab keine. Ich hatte keine wunden Brustwarzen. Mein Baby hat perfekt getrunken. Es war wie im Bilderbuch, eine perfekte Stillbeziehung. Ich muss die Vergangenheitsform entfernen: ES IST DIE PERFEKTE STILLBEZIEHUNG.
Der Milcheinschuss kam nach zwei Tagen und war sehr stark, flachte jedoch nach einer Woche ab und meine Milchmenge hat sich perfekt eingependelt. M. hat bereits nach einem Monat über zwei Kilogramm zugenommen – ein richtig kleiner Stillbuddha.
Verzichtet auf alles und hört nicht auf Regeln. Ihr braucht keine Schnuller, es gibt Euch! Ihr braucht keine Pre-Milch, es gibt Euch! Nehmt das Kind an die Brust, sobald es wach ist. Lasst es trinken so lange es will. Wechselt ab und zu die Brust und macht es Euch gemütlich. Lasst Euch nicht stressen – Aus welchem Grund sollte Stillen denn nicht funktionieren? Achtet darauf, dass Eurer Baby gut angelegt ist und die Brust richtig „fasst“. Schmerzende Brustwarzen entstehen meist durch falsches Saugen. Falsches Saugen kommt oft durch die unterschiedliche Trinkweise durch künstliche Sauger oder durch falsches Anlegen. Ihr schafft das, es ist in Euch!
Ich habe vor dieser Stillbeziehung vor gut sechs Monaten das letzte mal meinen A. gestillt. Ob meine Brüste noch ans Stillen gewöhnt waren? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn ich habe von vielen Müttern gehört, die durchgestillt haben und trotzdem Probleme beim Stillstart mit dem zweiten Baby hatten.
Gibt es denn hier auch Frauen, die auch keine Sekunde Probleme hatten? Ob beim ersten oder bei einem der weiteren Kinder? Ich bin auf Eure Antworten gespannt.
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Hach ich liebe deine Beiträge ?
Nach der ersten gescheiterten stillBeziehung wollte ich es noch einmal versuchen und ich finde es unglaublich das ich es 18,5 Monate geschafft hab. Wir hatten keinerlei startschwierigkeiten.. ich hab auf mich vertraut und wusste mein Körper ist in der Lage mein Kind zu versorgen .. ich hatte keinen schmerzhaften milcheinschuss wie beim ersten Kind .. die Brustwarzen waren erstmal empfindlich und das war die erste Woche schon schmerzhaft aber danach hatte sich auch das erledigt ☺ ich bin sehr glücklich einfach vertrauen gehabt zu haben
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