Deine Stillgeschichte | Von Lisa und Hedi

13. November 2016

Heute startet meine Reihe von Stillgeschichten, auf Facebook und Instagram war ich auf der Suche nach Mamas, die Lust haben über meinen Blog ihre Geschichte zu erzählen. Den Anfang machen Lisa und Hedi, aus der Nähe von Düsseldorf – eine wunderschöne Stillgeschichte, einer ganz tollen Mutter und ihrer Erstgeborenen. Manchmal passieren Dinge mit denen man einfach nicht rechnet und werfen alles aus der Bahn. Nicht nur ihre beiden Töchter wurden am 27. Januar geboren, sondern auch ich – was für ein toller Zufall. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen! Vielen lieben Dank an Lisa für diese schöne und ehrliche Geschichte. #STILLSONNTAG

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„Stillen – Stillen wurde nur für uns gemacht!“

Ich heiße Lisa, bin aus der Nähe von Düsseldorf, lebe mit meinem wunderschönen Mann und meinen 2 großartigen Mädchen zusammen. Ich wurde dieses Jahr 30. Hedi wurde am 27. Januar 2013 geboren und Rubi am 27. Januar 2016, kein Witz.

 Zu unserer Geschichte. 

In der Schwangerschaft war mir klar – Hedi sollte in ihrem Bett schlafen, direkt. Wir hatten uns den coolsten Kinderwagen ausgesucht, 1.500€. Das Kinderzimmer dekoriert, die schönsten Kleider gekauft. Dieseljeans in Size Newborn. Stillen? Hmmm… wenns geht, ok.

Und dann kam sie. An diesem kalten Sonntagmorgen. Man versuchte irgendwie, zwei Tage lang, nach einer Woche übertragen, den Muttermund zu öffnen. Ich dachte ich sterbe vor Schmerzen. Die Einleitung in vollem Gange, Wehen regelmäßig und so unfassbar stark. Manuel entschied dann für mich (ich danke dir von Herzen!), er möchte das beenden. (Ich könnte nicht mal mehr meinen Namen schreiben) Darauf wurde Hedi, per spontanem Kaiserschnitt, an diesem Morgen geholt. Sie veränderte alles. Mich, ihn, uns. 

Hedi schlief sofort bei uns. Wie eine Löwin bewachte ich sie. Der Kleiderschrank in „bequem und kuschelig“ geändert. Der Kinderwagen gegen ein Tragetuch getauscht. Stillen – Stillen wurde nur für uns gemacht! 

 „Sie müssen abstillen, nehmen sie die Tablette.“

Hedi wurde drei Monate als ich einen schweren Magen-Darm Virus bekam. Ich konnte mich kaum bewegen und Manuel brachte uns zu meinen Eltern, völlig hilflos, mitten in der Nacht. Mein Vater beschloss mich ins Krankenhaus zu bringen. Hedi natürlich dabei. Sie war 12 Wochen klein und voll gestillt. Immer bei mir. Wir kamen im Krankenhaus an, die Ärztin stellte den Norovirus fest. Man müsse das Baby von der Mutter trennen – lebensgefährlich – mitten in der Nacht – Milchersatz per Flasche – die Oma soll das Kind mit Heim nehmen – sie könne erstmal Milch oben aus der Entbindung bekommen, bevor am Montag die Geschäfte wieder öffnen… (ach Laura. Ich weine gerade. Es ist fast vier Jahre her) meine Mutter nahm Hedi also mit. Da lag ich. Alleine. Ohne mein Kind. „Sie müssen abstillen, nehmen sie die Tablette. Sie werden hier bleiben müssen, sie können nicht mal mehr laufen, sie haben viel Flüssigkeit verloren… stillen sie ab!“

 

„Nein. Ich kämpfe.“

– Nein. Ich kämpfe – 

Vier Tage war ich im Krankenhaus (gibt es schlimmere Schmerzen, als sein Kind nicht sehen zu dürfen? Sie so zu vermissen?) , Hedi hab ich nicht ein einziges Mal gesehen. Keiner wollte den Säugling dieser Gefahr aussetzen. Ich hatte auf den Virus, eine schlimme Mastitis bekommen, die Ärzte musste die Milchdrüsen öffnen. „Stillen sie ab! Sie haben 40 Fieber, ihre Brüste glühen! Ihre Tochter wird seit vier Tagen mit der Flasche gefüttert, sie wird ihre Brust nicht mehr annehmen!“ 

– Nein. Ich kämpfe – 

Vier Tage später holte meine Mutter mich aus dem Krankenhaus ab. Mit Fieber. Aber der Virus war vorbei. Ich bat sie mich erst nach Hause zu bringen, ich putzte wie eine irre das Haus. Ging duschen. Und fuhr dann zu meinen Eltern, wo meine Schwester auf Hedi aufpasste, während meine Mutter mir half. (Mama, du hast das Toll gemacht, Danke!) 

Ich redete nicht viel mit ihnen. Ich ging zur Tür rein, nahm Hedi aus Omas Stubenbettchen, setzte mich mit ihr allein in die Kuschelecke (Kamin, Kissen & decken, Bücher) bei meinen Eltern und stillte sie. Einfach so. Du und ich. Ich habe so geweint. Erst drei Monate warst du alt, da hast du mir schon gezeigt, wie stark und ausgeglichen du bist. 

Ich habe Hedi gestillt, bis sie zwei wurde. 

Mein Tipp: nimm diese Zeit mit. Glaube nur an dich und dein Kind. Vertraue in diese Bindung.

Das war unsere Geschichte. Rubi ist jetzt 9 Monate, kam auf natürlichem Wege zur Welt, wird gestillt und steht nicht ganz so aufs Stillen.

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DEINE GESCHICHTE

Habt Ihr auch Interesse Eure Geschichte zu erzählen? Meldet Euch bitte unter info@trendshock.de – Euer Beitrag sollte mindestens 400 Wörter haben, Ihr als Autorin solltet Euch einmal kurz vorstellen und wenn möglich auch ein paar Bilder. Jedoch sind Bilder kein Muss! 

Es kann alles anonym sein oder unter Eurem Namen, Instagramaccount oder Blog. Ich freue mich! #STILLSONNTAG

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7 Gedanken zu „Deine Stillgeschichte | Von Lisa und Hedi“

  1. Janina sagt:

    Eine ganz tolle Geschichte, die mal wieder zeigt, dass man nur auf sich und seinen Urinstinkt hören sollte. ❤

    1. Laura sagt:

      Liebe Janina,

      genauso sehe ich es auch! So schön, dass es trotzdem noch mit dem Stillen geklappt hat und nicht aufgegeben wurde. Solche Erlebnisse machen immer wieder Mut <3

  2. Frau Schröder sagt:

    Eine tolle stillgeschichte, die Mut macht!
    Und ein großes lob an dich, liebe laura! Eine wundervolle Idee, solch eine Serie in deinen Blog zu setzten!
    Einen lieben Gruß!

    1. Laura sagt:

      Danke für Dein tolles Feedback <3

  3. Margit sagt:

    Ich bin zu Tränen gerührt!

    1. Laura sagt:

      Genauso ging es mir auch <3

  4. Bella sagt:

    Eine wunderbare Stillgeschichte!!! Toll, dass diese Mutter durchgehalten und weiter gestillt hat. Ich werde gerne auch meine erzählen, sobald ich Zeit zum schreiben finde! Ich musste damals auch einen Tag im Krankenhaus verbringen. Allerdings war mein großer zu dem Zeitpunkt schon 2 Jahre alt. Aber er wurde noch gestillt. Es war das erste mal in meinem Leben, dass ich von ihm getrennt war über – für mich – so lange Zeit. Ich bekam damals auch blöde Sprüche von den Krankenschwestern. Aber das werde ich alles noch einmal in einen Bericht fassen.

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