Entspannt durch die Schwangerschaft | Weshalb ich viel gelassener bin

07. Januar 2018

In welcher Schwangerschaftswoche bist Du? Bei dieser Frage musste ich in dieser zweiten Schwangerschaft oft inne halten – zum Glück konnte meine Schwangerschaftsapp mir jedesmal in dieser Situation helfen. Wenn ich solche Momente mit meiner ersten Schwangerschaft vergleiche, kommen mir diese zwei Umstände wie Tag und Nacht vor. Ob Arztbesuche, mein Körpergefühl oder auch die Erstausstattung – alles ist komplett anders. Weshalb das so ist? Lest selbst.

Arztbesuche? Am liebsten so gut wie gar nicht

Damals bei A. war ich ständig beim Arzt. Es hat gezwickt, ich saß im Warteraum. Mir war schlecht, ich saß wieder im Warteraum. Alles was mir ein wenig komisch vorkam musste abgeklärt werden. Natürlich war das Dehnen der Mutterbänder beim Ersten viel intensiver, trotzdem ist es heute für mich erschreckend, wie oft ich aus solchen Gründen bei meinem Frauenarzt war. Dieses Mal war ich entspannter. Die Schmerzen kamen mir weniger schlimm vor und anfängliche Angst begleitete mich keine Sekunde.

Was mir jedoch die größten Bedenken nahm, war der Chromosomentest von PraenaTest und das zweite Screening. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich ununterbrochen Angst, ein nicht gesundes Kind zu bekommen. Bis zum Schluss hatte ich immer den Gedanken, dass A. vielleicht doch einen Chromosomenfehler haben könnte. Da dieser Test mir bereits 12+0 ein gesundes Kind versprach musste nur noch das große Screening kommen, bei dem man andere wichtige Faktoren abklären kann. Allein der Chromosomentest hat mir meine Unsicherheit komplett genommen. Danach empfand ich jeden weiteren Besuch beim Arzt als zu viel. Für mich ist natürlich klar, weshalb ich zu jedem Termin gehen muss.

Tipp: Gerade am Anfang kann ein Arzt nicht eingreifen, deswegen ist jede Aufregung umsonst und schadet dem Baby mehr als das sie hilft. Ich merke richtig, wie gut es mir geht in dieser zweiten Schwangerschaft, weil ich mich mit dem Thema Fehlgeburt so gut wie gar nicht beschäftigt habe. Dazu kam dann noch dieser Chromosomentest, der mir wirklich jede Sorge genommen hat. Solltet Ihr Angst um die Gesundheit Eures Kindes haben: Macht diesen Test. Ich würde ihn immer wieder machen!

Bei Problemen? Sofort Kaiserschnitt!

Einen kleinen Schreckmoment hatte ich jedoch trotzdem. In der 31. Schwangerschaftswoche wurde mir gesagt, dass mein Kind in Beckenendlage liegt. Ein Schock für mich. Trotzdem hat sich meine Sicht zu einer spontanen Geburt in Beckenentlange innerhalb von Sekunden geändert. Hätte man mich zwei Tage vor dieser „Diagnose“ gefragt, wie ich zu einer BEL spontan Geburt stehe, hätte ich aus der Pistole mit „Kaiserschnitt“ geantwortet. Plötzlich hat sich meine Meinung um 180 Grad geändert – ich hätte alles in Kauf genommen, nur um einem Kaiserschnitt zu entgehen. Auch hier habe ich gemerkt, dass ich viel entspannter geworden bin. In meiner ersten Schwangerschaft hätte ich gar nicht in Erwägung gezogen mein Kind auf diesen Weg zu bekommen. Das Thema hat sich aber nach zwei Wochen erledigt: Der kleine Mann hat sich dann doch entschieden bleibend in der Schädellage zu verharren.

Tipp: Einfach entspannt bleiben. Auch wenn man sein erstes Kind gebärt – lasst Euch von mehreren Seiten aufklären. Mir hat es super geholfen, dass ich von so vielen tollen Frauen, auf Instagram und Facebook, Geschichten zu ihrer spontanen Beckenentlagengeburt gehört. Solche Communities beinhalten so viele verschiedene Frauen und Meinungen, dass man sich einen guten Überblick verschaffen kann, was das Richtige für einen selbst sein kann.

Kliniktasche? Erst direkt vor der Geburt

Ihr wollt gar nicht wissen, wann ich die Kliniktasche bei A. fertig gepackt hatte. Schon Wochen vorher hatte ich einen ganzen Koffer mit allerlei Sachen gefüllt fertig in der Ecke stehen. Ich habe in jeglicher Hinsicht komplett übertrieben. Dieses Mal gehe ich der ganzen Geschichte sehr gelassen entgegen – ich bin nun in der 39. Schwangerschaftswoche und habe mir bis jetzt nur wenig Gedanken über den Inhalt meiner Kliniktasche gemacht. Wirklich wichtig ist für mich meine Knirschschiene aufgrund meiner Veneers, Wechselkleidung für das Baby und mich, eine Babyschale um nach Hause zu kommen, Hausschuhe für das Krankenhaus und ganz wichtig: Eine Kamera für die ersten Fotos des neuen Babys. Vergessen dürfen wir natürlich auch nicht alle wichtigen Dokumente. Sollte ich jedoch aufgrund von Komplikationen im Krankenhaus bleiben sollen, werde ich einfach meinen Mann losschicken den Rest zu besorgen, da unser Krankenhaus nur fünf Minuten Autofahrt entfernt ist.

Tipp: Ihr benötigt eigentlich so gut wie nichts. Selbst wenn Ihr etwas vergessen solltet ist es gar kein Problem – wir leben ja nicht auf dem Mond und man kann alles entweder noch von zu Hause holen oder wenn Ihr in einer fremden Stadt Eurer Baby bekommen solltet, haben Apotheken oder Geschäfte trotzdem auf und Ihr könnt alles bei Bedarf schnell besorgen.

Balsam für die Seele: Ein fertiges Kinderzimmer

Dieses Mal war ich einfach viel schneller mit allen Vorbereitungen fertig. Ich wusste einfach, was für ein Baby wichtig ist und habe bereits vor der Schwangerschaft immer nebenbei ein paar Sachen gekauft. Neue Bodys hatte ich bereits vor dem positiven Test komplett vollständig bis Größe 74 zu Hause. Das Kinderzimmer war schon im Sommer mit Möbeln ausgestattet. Bei A. waren wir damals mitten im Umzug und haben am Ende nicht einmal alles gehabt was wir benötigten (oder dachten zu benötigen!). Es war einfach so beruhigend zu wissen, dass immer nur ein paar Kleinigkeiten fehlen und das alles „Große“ bereits schon bei uns zu Hause sicher verstaut war. Schon seit einigen Wochen haben wir alles fertig und ich musste mir nur Gedanken um ein paar Dekorationsartikel machen.

Tipp: Wir haben sehr viel Unisex gekauft: 1., weil es uns besser gefällt und 2., weil man nach und nach alles schon am Anfang besorgen konnten. Wenn man von dem Geschlecht erfährt kann man alles perfekt mit hübschen Strickjacken, Overalls und Mützchen geschlechtsspezifisch ausstatten. Möbel und Dekoration muss nicht unbedingt direkt auf Jungs und Mädchen gemünzt sein.

Schon beim ersten Mal entspannt

Ich glaube für viele Frauen gibt es zwei Dinge, die ihnen viel Sorge bereiten: Die Geburt und das Stillen. Diese beiden Vorgänge haben mir vor der Schwangerschaft Kopfzerbrechen bereitet. Mit der Schwangerschaft waren aber alle Ängste verschwunden. Die Geburt war in meiner Jugend ein wirklicher Horrorgedanke. Ich wollte immer einen Wunschkaiserschnitt haben. Barbarisch, welche Frau muss sich so einer Situation denn heute noch aussetzen? Selbst als ich mitten in der Geburt war, hatte ich keine Angst. Es war eine seltsame Situation mit der man aber gut umgehen kann.

Stillen wollte ich ehrlich gesagt auch nicht und natürlich habe ich in diesem Punkt auch meine Meinung geändert. Ich habe mir, jetzt im Nachhinein, leider zu wenig Gedanken gemacht. Die Anfänge meiner ersten Stillbeziehung waren nämlich katastrophal. Aber ich bin froh, dass ich keinerlei Berührungsängste mit diesem wichtigen Thema hatte und locker an das Stillen gegangen bin.

 

Insgesamt weiß man bei jeder weiteren Schwangerschaft mehr als bei der davor. Natürlich kann man auch durch eine erste Schwangerschaft ohne Angst und Sorgen gehen – alles gelassener nehmen und die Situation auf sich zukommen lassen. Was ich bei A. gerne anders gemacht hätte? Ich hätte mich gerne mehr direkt über die Geburt belesen und hätte mich in guten Facebookgruppen austauschen sollen. Es war auch nicht gerade förderlich mitten in der Schwangerschaft umzuziehen und zu renovieren. Es hat einfach zu viel Stress verursacht. Ich habe mich immer schwanger gefühlt und mir bei jedem ziepen Gedanken gemacht. Dieses Mal habe ich einfach die Hälfte der Schwangerschaft nicht einmal bemerkt, dass ich schwanger bin.

 

Wart Ihr bereits bei der ersten Schwangerschaft gelassen und wie waren die Weiteren?

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7 Gedanken zu „Entspannt durch die Schwangerschaft | Weshalb ich viel gelassener bin“

  1. Sammy sagt:

    Ich denke man wird mit jedem Kind entspannter .. man weiß ungefähr was auf einen zu kommt .. hat seine Fehler reflektiert und Wei was man anders macht als vorher.. die zweite Schwangerschaft huschte an mir vorher.. und auch bei der geburt wusste ich genau was wie wo wann und warum ☺ ich denke bei Baby 3 wird das alles noch besser .. ich so gespannt auf euren kleinen Mann ☺

    1. Laura sagt:

      Eine Dritte? 🙂

      Ich bin auch schon so gespannt <3

  2. Anja sagt:

    Bis zur Diagnose Schwangerschaftsdiabetes war ich sehr entspannt. Die Übelkeit über 3 Monate war nervig, aber sonst hab ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Danach ging es leider los. Blutzuckerschwankungen unabhängig vom Essen, schlechte Betreuung im Diabeteszentrum für Schwangere, dauerhafter Hunger, dann Einstellen auf Insulin (ein Traum bei Spritzenphobie).
    Hatte mir auch keine Sorgen zur Geburt und zum Stillen gemacht. Dann Wehensturm im Krankenhaus, es war einfach die Hölle. Und Stillen fand ich die ersten Tage ebenfalls fürchterlich, nach 4 Wochen hat es erst Klick gemacht, ich war kurz vorm Aufgeben. Danach nur noch das Brennen vom Milchspendereflex… wenn ich eure Geschichten so höre bin ich ehrlich neidisch. Ich hätte mir vielleicht vorher mehr Sorgen machen sollen.

  3. Rebecca sagt:

    Hallo Laura, ich habe zwei kinder und war tatsächlich schon bei der ersten recht entspannt. Die zweite Schwangerschaft lief irgendwie nebenbei weil die „Große “ bei der Geburt ihrer Schwester erst 17 monate alt war, hatte ich wenig zeit die Schwangerschaft zu genießen!
    Ich hoffe auch bei der nächsten Schwangerschaft entspannt sein zu können und mich glichzeitog mehr damit befassen zu dürfen.
    Eines verstehe ich aber nicht, warum der Chromosomentest?

    1. Laura sagt:

      Hey Rebecca,

      also den Chromosomentest wollte ich unbedingt. Viele in meinem Umfeld haben ja die Nackenfaltenmessung gemacht. Diese war mir aber viel zu ungenau. Mit dem Chromosomentest habe ich zu 99,8% Sicherheit. Ich weiß, vielen ist das egal ob ihr Kind nicht gesund auf die Welt kommt. Uns war das jedoch nie egal. Ich hätte mich höchstwahrscheinlich (was ich natürlich schlecht wirklich sagen kann, da ich nicht in der Situation war) gegen eine Schwangerschaft entschieden. Bei A. war halt genau das immer meine größte Sorge.

      Ich muss Dir zustimmen, irgendwie kann man sich kaum auf das Baby einstellen. Man hat gar nicht diese „Zeit alleine“ mit dem Kind. Aber 17 Monate, Hut ab! Aber ich denke, dass es vielleicht noch etwas einfacher mit so einem Abstand ist. A. fordert mich nämlich extrem und das die gesamte Schwangerschaft. Ich finde, dass Kleinkinder echt so ab dem 18. Monaten richtig aufdrehen. Wir sind gerade auch am Überlegen, welche Abstand bei einem eventuell Dritten am besten wäre. Ich finde es echt schwierig die richtige Antwort zu finden.

      Liebe Grüße

      1. Rebecca sagt:

        Das ist natürlich eine krasse Aussage. Wir haben keinerlei zusätzlichen Tests gemacht aber das muss wohl jeder für sich entscheiden auch wenn ich es nicht ganz verstehen kann. Wir hatte aber auch nie Angst vor einem kranken Kind!

        Wir haben uns ganz bewußt für einen geringen Abstand zwischen den Kindern entscheiden und hatten das Glück trotz stillen schwanger zu werden.

        Ich denke das in den ersten Jahren die Kinder immer sehr fordernd sein können. Wobei meine Große mit 1,5 Jahren einfacher war als meine Kleine die jetzt 19 Monate alt ist aber das kann auch einfach daran liegen das sie sich ihrer Schwester gegenüber durchsetzen muss!

        Aber auch das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

        Dir wünsche ich jetzt noch eine schöne rest Schwangerschaft, lange hast du ja nicht mehr! Ich freu mich auf deinen ersten Bericht als zweifach Mutter.

      2. Laura sagt:

        Ich finde die Aussage gar nicht so krass. Man hat ja einen Plan in seinem Leben und in meinen Plan würde es halt nicht passen. Natürlich kann man nicht alles in eine Richtung lenken, aber wenn ich ein Mitspracherecht habe, dann würde ich das natürlich nutzen. Aber man weiß halt nie wie man wirklich reagiert hätte, wenn der Test negativ ausgefallen wäre. Ich war ja noch nie in der Situation. Über was zu spekulieren, was nicht eingetreten ist, ist immer etwas schwierig.

        Ein bisschen hoffe ich ja, dass Nummer 2 etwas entspannter als A. wird 😉 Er fordert mich schon sehr und das rund um die Uhr. Meist wird ja gesagt, dass ein Kind etwas ruhiger als das andere ist. Oder ich bekomme noch einen größeren Wirbelwind? 😀 Man weiß ja nie!

        Dankeschön – ich bin auch schon sehr gespannt wie es mit zwei Kindern wird.

        Liebe Grüße

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