Als ich vor drei Wochen den Aufruf startete mir Eure Stillgeschichten zu senden, hätte ich nie gedacht, dass ich so viele Personen damit anspreche. Ich bin wirklich unglaublich gerührt und ich kann mir gut vorstellen, dass mich die Reihe „Deine Stillgeschichte“ noch viele Jahre auf meinem Blog begleiten. Wieso? Weil das Thema mehr denn je angesprochen werden muss! Wir Mütter können uns gegenseitig helfen, denn wer weiß am besten über das Stillen bescheid als wir? Nun ist Laura an der Reihe: sie war die erste Mutter, dessen Geschichte in meiner Mailbox landete. Sie erinnert mich sehr an meine eigene Stillgeschichte. Viel Liebe beim Lesen ❤️
Unser Start war auch ziemlich schwierig. Vor der Entbindung habe ich mir über das stillen wenig Gedanken gemacht. Es war für mich selbstverständlich, dass ich stillen möchte. Die erste Verunsicherung kam von Freunden, Familie und sogar aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Die leitende Hebamme meinte, sie hätte bei ihrer Tochter nicht stillen können und es wäre keine Schande, das Fläschchen zu geben. „Wenn das schon die Hebamme so schildert, wird es wohl auch nicht so einfach sein“, waren meine Gedanken.
Später im Krankenhaus gab es sofort Trinkprotokolle, mit denen viel Druck aufgebaut wurde. Dabei hat mein kleiner Schatz schon am zweiten Tag wieder zugenommen und gerade einmal 5% seines Geburtsgewichtes verloren. Anstelle mir Mut zu machen, wurde mir empfohlen zuzufüttern, da 20 ml pro Mahlzeit viel zu wenig wären und ich mein Baby doch nicht hungern lassen soll. Das zufüttern hat – zum Glück – nicht geklappt, da unser Sohn bis heute keine künstlichen Sauger akzeptiert.
Zu Hause habe ich eine Laktationsberaterin kontaktiert, die den Wendepunkt unserer Stillbeziehung bedeutet hat. Sie hat mich aufgebaut, Tipps zum richtigen anlegen gegeben und mir erklärt, dass diese Trinkprotokolle bei guter Zunahme des Babys absolut unnötig sind, da sich die Milch ohnehin perfekt auf das Baby einstellt und die Dichte der Milch variiert und man so von der Trinkmenge nicht auf die Nährstoffversorgung schließen kann. Von ihr habe ich so viele wirklich hilfreiche Tipps bekommen, sodass ich heute sagen kann, dass ich ohne sie das stillen bestimmt schon längst aufgegeben hätte. Nun stillen wir erfolgreich seit fast fünf Monaten und es ist kein Ende in Sicht. Mittlerweile genießen wir die vielen Vorteile, die das stillen bietet.
– bei Stillproblemen wirklich sachkundige Hilfe suchen (nicht jede Hebamme und Krankenschwester auf der Wöchnerinnenstation ist hier so gut ausgebildet wie es sein sollte)
– anlegen, anlegen, anlegen (die Nachfrage regelt das Angebot)
– stündliches stillen insbesondere am Abend ist völlig normal (sogenanntes Clusterfeeding)
– stillen nach Bedarf und nicht nach der Uhr
– nicht aufgeben, besonders bei Wachstumsschüben
Habt Ihr auch Interesse Eure Geschichte zu erzählen? Meldet Euch bitte unter info@trendshock.de – Euer Beitrag sollte mindestens 400 Wörter haben, Ihr als Autorin solltet Euch einmal kurz vorstellen und wenn möglich auch ein paar Bilder. Jedoch sind Bilder kein Muss!
Es kann alles anonym sein oder unter Eurem Namen, Instagramaccount oder Blog. Ich freue mich! #STILLSONNTAG
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Hallo ihr Lieben!
Irgendwie ist es doch so traurig, dass man immer wieder lesen und hören muss, dass so viele schlechte stillerfahrungen durch nicht ausreichend ausgebildetes Personal zurückzuführen ist. Ich habe die Erfahrung zum Glück nicht machen müssen, denn ich war in einer Klinik, die das Siegel „stillfreundliches Krankenhaus“ hat. Und da kann ich ja anscheinend sehr froh drüber sein.
Ich finde es vollkommen ok, wenn sich mütter, aus welchen Gründen auch immer, gegen das stillen entscheiden. Aber die mamis, die stillen wollen, sollten doch alle Unterstützung der Welt bekommen, oder?
Einen ganz lieben Gruß!
Liebe Rantje,
ich weiß genau was Du meinst. Ich hatte am Anfang auch ganz schlechte Hilfe – ich frage mich dann ernsthaft, ob diese Hebammen und Schwestern in der Geburtshilfe den richtigen Beruf erlernt haben. So viele Frauen wurden von Anfang an schlecht beraten. Ich habe vor der Geburt gar nicht gewusst, dass es solche gravierenden Unterschiede zwischen den Krankenhäusern bei diesem Thema gibt.
Liebe Grüße