Auch Du willst uns „Deine Stillgeschichte“ erzählen und ein Teil des Stillsonntags werden? Wenn ja, dann sende mir bitte Deine Geschichte ab 400 Wörter und wenn es geht mit Bild an deinegeschichte@trendshock.de. Ich freue mich über jede Geschichte, Deine Geschichte! Mehr findet Ihr auf meinem Instgramaccount trendshock unter den Hashtags #stillsonntag #deinestillgeschichte und #stillgeschichte.
Mein Name ist Svenja und ich bin 25 Jahre alt. Als ich im Oktober 2015 schwanger wurde waren mein Freund und ich überglücklich. Ab diesem Zeitpunkt setzte ich alles daran für die Geburt perfekt vorbereitet zu sein: ich ging ins Schwangerschaftsyoga, las unzählige Ratgeber und ging in einen Geburtsvorbereitungskurs. Ich fühlte mich super vorbereitet und wusste alles über die Geburt und über Babys. Was jedoch niemals irgendwo eine Rolle spielte war das Stillen. Für mich war schon immer klar: ich werde stillen. Lange! Da auch nirgends das Stillen thematisiert wurde, machte ich mir gar keine Gedanken darüber. Natürlich wird es funktionieren, jede Mutter kann stillen, dafür sind wir gemacht, dachte ich.
Der große Tag kam und mein wundervoller Sohn Jakob wurde geboren. Ach, war ich verliebt. Wir hatten eine Stunde nach der Geburt Zeit im Kreissaal zu Dritt. Dort legte ich ihn das erste Mal an. Er saugte kurz, ließ dann ab und schlief. Alles schien perfekt. Auf dem Zimmer wollte er dann aber nicht mehr an die Brust. Er übergab sich ständig da sein kleiner Magen voll mit Fruchtwasser war. Die Hebammen waren keine Hilfe, sie sagten das sei normal und ich solle ihn immer wieder anlegen. Das tat ich auch und abends begann er zu trinken. Wir gingen nach Hause und ich legte ihn immer an sobald er es anzeigte. Meine Brustwarzen taten höllisch weh. Meine Hebamme, die jeden Tag da war, sagte überhaupt nichts zum Thema stillen. Sie wog den Kleinen und zog jedes Mal die Augenbrauen hoch und sagte er nimmt nicht zu.
10 Tage nach der Geburt dann der Showdown. Mein Kleiner wollte von morgens bis abends an die Brust und schrie sich dabei die Lunge aus dem Hals. Er wirkte so verzweifelt. Ich heulte den ganzen Tag, hatte Schmerzen und wusste nicht warum mein Kleiner so schrie. Meine Hebamme kam, wog ihn und sagte: Er hat immer noch nicht sein Geburtsgewicht wieder erreicht, jetzt ist Schluss, wir füttern zu. Erschöpft, unwissend und verzweifelt stimmte ich zu. Mein Freund besorgte eine Pumpe aus der Apotheke und Pre-Milch. Dies war der Anfang vom Ende unsrer Stillbeziehung. Mein Leben bestand aus Anlegen und Abpumpen. Meine Brust wurde ständig bearbeitet. Ich verfing mich in einem Teufelskreis aus Verzweiflung, Wut, Stress. Von Tag zu Tag wurden die Fläschchen mehr und die Brust weniger. Ich wollte nicht akzeptieren, dass er Pre-Milch bekam. Es ging mir gehörig gegen den Strich, ich hasste es.
Dann eines Tages war es so weit: Mein Kleiner fing an zu würgen wenn er meine Brustwarze in den Mund nahm und brüllte nur noch. Er wollte die Flasche. Ich versuchte abzupumpen, bekam aber nie mehr als 10 ml raus. Ich war so verzweifelt. Ich ging zu einer ausgebildeten Stillberaterin, sie gab mir Tipps, aber es war zu spät. Mein Sohn verweigerte komplett die Brust. Ich machte mir Vorwürfe und war so traurig. Warum kann ich meinen Sohn nicht stillen? Warum kann ich MEIN KIND nicht ernähren? Warum muss er dieses blöde Chemie-Zeug trinken? Es ging mir nicht in den Kopf rein so etwas Natürliches nicht zu können. Ich mache mir heute noch Vorwürfe und fühle mich schlecht. Es fehlt mir so sehr zu stillen.
Jeder Schwangeren rate ich: Nehmt vor der Geburt Kontakt zu einer ausgebildeten Stillberaterin auf. Informiert euch. Ich glaube im innersten meines Herzens, dass jede Mama stillen kann, auch ich. Ich denke, dass viele an falscher Beratung scheitern. Ich wusste nichts über das Stillen und habe alles geglaubt was ich von meiner Hebamme gehört hab. Das war falsch. Bei meinem nächsten Kind werde ich vor der Geburt eine Stillberaterin hinzuziehen, die mich betreut. Das ist mir das Geld allemal wert!
|
Hallo! Ich bin sehr beeindruckt, dass du so sehr für eure Stillbeziehung gekämpft hast! Ich finde, dass du sehr stolz auf dich sein kannst!
Leider hilft nach meiner Erfahrung Information leider nicht! Ich kenne viele Mütter die Schwierikeiten beim Stillen hatten und informierte mich in der Schwangerschaft intensiv darüber! Unter anderem nahm ich an einem Stillworkshop in meinem „stillfreundlichen“ Krankenhaus teil! Die Grundinfo war, dass jede Frau stillen könne und von Schwierigkeiten war überhaupt keine Rede… „Es kann schon ein bißchen weh tun, aber dann cremet man ein oder man lasert…!“ Im Nachhinein hat mir das gar Nichts gebracht, außer Stress und Druck! Zudem wurde ich nach meinem Kaiserschnitt nicht gefragt, ob mein Sohn auf der Säuglingsstation zugefüttert werden darf, nein, es wurde ihm einfach das Flascherl gegeben u ich wurde bei einem Besuch bei ihm angehalten ihn nicht anzulegen, weil er alles wieder erbricht… U das war jetzt nur ein Miniausschnitt an einer Katastrohenkette im Bezug auf Infos zum Stillen in einem „stillfreundlichen“ Krankenhaus! Ich kann mich aber glücklich schätzen, weil mein Kleiner von Geburt an Brust und Flasche nutzte… von den vielen Schwierikeiten, die nun hinter uns liegen, abgesehen…
Hey liebe Margit,
danke für Dein Feedback – die Autorin wird sich sehr darüber freuen <3