Heute berichtet Claudia von @caui.sofia (Instagram) über Ihre persönliche Stillgeschichte. Sie hat ihre Tochter ein ganzes Jahr voll gestillt. Ganz viel Liebe beim Lesen und wenn Du Lust hast Deine Geschichte zu erzählen, bitte sende Deine Geschichte an info@trendshock.de. Ich freue mich schon sehr auf Dich.
Stillen – puh, wo fange ich da am besten an!? Also ich habe ehrlich gesagt keine Sekunde darüber nachgedacht. Man kann es Intuition oder wie auch immer nennen. Meine Mutter hat mich und meinen Bruder gestillt und immer erzählt, dass wir von Brust zu Butterbrot gewechselt sind. Heißt sie hat uns beide mindestens 1 Jahr voll gestillt.
Mal abgesehen davon, dass Sofia bei ihrer Geburt eine Lungenentzündung hatte und sofort auf die Intensivstation musste, habe ich sie beim ersten Treffen sofort angelegt. Man hat mir dann gesagt, dass es reichen würde, wenn ich sie bei jedem Besuch stillen würde. Gott sei dank sind wir noch in der selben Nacht auf die Säuglingsstation gekommen. Naja, also natürlich Gott sei dank, dass es ihr besser ging. Allerdings für jeden der eine Säuglingsstation nicht kennt, da kommen Kinder unter einem Jahr hin, überwiegend Frühchen (auch gerne mal ohne Mutter) und die chronische Unterbesetzung trägt dazu bei, dass sich um eine frisch gebackene Mutter kaum bis gar nicht gekümmert wird. Lange Rede kurzer Sinn, ich hab’s einfach gemacht – Sofia angelegt und gestillt. Sie hat dort auch zwischendurch einen Schnuller bekommen und auch mal irgendeine Glucoselösung, aber ich habe sie einfach immer angelegt. Ein einziges Mal hatte ich einen Milchstau, das war echt grausam, aber die 24 Stunden habe ich auch überlebt. Da ich generell viel aus dem Bauch heraus entscheide, habe ich das bei Sofia auch immer so gemacht!
Irgendwann ging dann die Rückbildungsgymnastik los, ich muss sagen, wir Mütter haben uns alle durchweg gut verstanden, aber Halleluja! Ich war mit meinen 24 Jahre mit Abstand die jüngste, aber auf jeden Fall die entspannteste. Nach dem 4. Monat fing die erste Mutter an Brei zu füttern, nicht weil das Kind nicht genug trank oder sonstiges, nein weil das ja so vorgegeben war – von wem? Wer gibt sowas vor? Wer bestimmt für mich, wann und wie ich MEIN Kind ernähre? Im Sommer hieß es dann andauernd DU MUSST Sofia Wasser geben! Sie war da 6 Monate alt und NEIN ich habe ihr kein Wasser gegeben, ich habe sie gestillt.
Ok, ich muss dazu sagen, mir war es nie unangenehm sie zu stillen, ich habe das immer und überall gemacht, manchmal mit Tuch drüber, meistens aber ohne. Hallo, das ist ja wohl das natürlichste der Welt und wenn jemand ein Problem damit hat, kann er ja weggucken oder gehen! Auf jeden Fall, mit und mit haben dann ALLE Mütter mitgezogen, abgestillt, Brei gefüttert. Ich hab weiter gestillt! Ein ganzes Jahr lang voll. Natürlich habe ich ihr ab und zu auch mal Brei angeboten, aber den mochte sie nicht.
Oft wurde ich gefragt, wie ich das mache. Woher ich wüsste was das beste für mein Kind ist. Ich habe einfach aus dem Bauch heraus entschieden und geguckt wie es meiner Maus ging und das wir beide glücklich und gesund sind, ist ja wohl das Wichtigste! Ich kann euch nur sagen, hört mal wieder mehr auf euch und euer Kind und nicht auf das was alle andere sagen!
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Schön, dass du dein Bauchgefühl so gut wahrnehmen und diesem Gefühl folgen konntest! Mein Bauch meldete sich auch andauernd, leider hatte ich nach der Geburt meines Sohnes sehr viele Menschen um mich, die lauter schreien wie mein Bauch… Das war sehr verwirrend vor allem mit dem Hormoncocktail und Schmerzen nach einem Kaiserschnitt! Mein Sohn war dann auch auf der Säuglingsstation!
Ich bewundere, dass du dir mit deinem Alter schon so. Sicher bist/warst!
Liebe Margit,
vielen lieben Dank für Deine Antwort. Die Autorin wird sich sehr freuen.
Und von meiner Seite: ich weiß genau wie Du Dich fühlst – auf mich wurde auch von allen Seiten angeredet. Heute bin ich froh, dass ich damals auf niemanden gehört habe.
Liebe Grüße
Eine super schöne Stillgeschichte. Ich bewundere immer Mütter, denen es von Anfang an so toll gelingt, intuitiv zu entscheiden.
Mich haben alle anderen Stimmen immer sehr verunsichert und leider auch oft beeinflusst. Diesen Fehler mache ich heute nicht mehr so. Ich finde, diese ganzen Richtlinien machen doch wirklich nichts anderes, als den Mamas einzureden, wie sie mit Ihrem Kind umzugehen haben und wenn man die Ratschläge nicht befolgt, dann muss man mit einem schlechten Gewissen rumrennen. Das kann es doch irgendwie nicht sein…