Deine Stillgeschichte | Ein Bild des Friedens

07. März 2018

„Ein Bild des Friedens“, das sagt meine Oma, wenn ich meinen Sohn stille.

Stillen? Die Frage, ob ich mein Kind stillen möchte, stellte sich mir nie. Es war schon immer klar. Eine Mutter stillt ihr Kind, das ist von der Natur so toll geregelt, warum sollte ich es also anders machen? Ich beschäftigte mich mit dem Thema bereits vor vielen Jahren. Nicht weil ich schwanger war oder zu dem Zeitpunkt werden wollte, sondern weil es ein Prüfungsthema war. Ich habe zwei pädagogische Ausbildungen gemacht, erst Sozialpädagogische Assistentin und im Anschluss direkt die zur Erzieherin. Auf dem Lehrplan standen auch Themen, mit denen man, beispielsweise in der Kindertagesstätte, beruflich nicht allzu viel zu tun hat.

Themen wie Zeugung, Schwangerschaft und Muttermilch waren auch dabei.

Natürlich fragte man sich damals schon, warum man als Erzieherin so genau wissen muss, wann sich in der Schwangerschaft was entwickelt. Schließlich betreuen wir Kinder, manchmal auch Babys, jedenfalls keine Emryonen und Föten. Warum muss ich also wissen, ab wann das Herz schlägt und wann der kleine Bauchbewohner bereits Fingernägel hat.

Für die Zukunft habe ich auf jeden Fall viel gelernt, nicht nur für das Berufsleben.

Meine persönliche Stillgeschichte

Als ich dann, nach einigen Jahren selbst schwanger war, freute ich mich darauf, es stillend im Arm zu halten.

Besonders viel habe ich mich mit dem Thema „Stillen“, während der Schwangerschaft auch nicht mehr beschäftigt. Natürlich habe ich den Teil in den Infobroschüren nocheinmal überflogen, aber auch das bestätigte mein Vorhaben.

Es gibt werdende Mütter, die bereits in der Schwangerschaft für Plan B einkaufen. Sie suchen nach der besten PRE-Nahrung, fragen sich, ob die Teuerste auch die Beste ist und suchen die besten Fläschchen, falls das Stillen doch nicht klappen sollte.

Ich hatte nichts von dem, mir reichte mein eigener Körper.

Möglicherweise ist es auch so, dass man von Plan A, dem Stillen, leichter abzubringen ist, wenn B bereits perfekt geplant bereitliegt.

Die Schwangerschaft verging schnell. Monate später, noch im Kreißsaal, lag er dann auch schon an meiner Brust.

Dieses Gefühl, was man gar nicht in Worte fassen kann. Bedinungslose Liebe, größtes Glück.

Auf dem Zimmer angekommen bekam ich einen Zettel, auf welchem sich eine Tabelle befand. In dieser sollte man das Stillen dokumentieren. In einem recht dominanten Ton sagte man mir, wann ich den Kleinen anzulegen habe.

Mein kleiner Lieblingsmensch saugte, saugte nie lange, da er immer einschlief. Ich legte ihn immer wieder an, einige Male vergaß ich, die Uhrzeit in der Tabelle zu vermerken. Das wurde auf der Station gar nicht gern gesehen.

Relativ schnell kam auch eine Schwester, die mir eine Spritze mit Pre-Milch brachte, mit der ich zufüttern sollte, was ich ehrlicherweise nicht wirklich tat.

Nach dem Schichtwechsel betrat eine andere Schwester den Raum, sie schaute mich an, sie schaute ihn an, schüttelte den Kopf und sagte mir, dass das Stillen, aufgrund meiner schmalen Taille nicht klappen wird. Diese Aussage war für mich eher fragwürdig. Dass es für jede Frau eine passende Stillposition gibt, wurde nicht nur im Geburtsvorbereitungskurs vermittelt. Was hat nun meine Taille mit der Milch zu tun? Ihrer Meinung nach wäre es nicht möglich ein „so langes“ Kind an einer so schmalen Taille anzulegen.

Ein „Das klappt doch schon ganz gut!“ hörte ich, während meiner Zeit im Krankenhaus einmal. In einem stillfreundlichen Krankenhaus hatte ich mit mehr Zuspruch gerechnet.

Bei der abendlichen Untersuchung war man mit dem Gewicht des kleinen Wunschkindes auch nicht zufrieden. Sie nannte mir Prozente, die er noch abnehmen „darf“, ohne dass ich zufüttern muss. Es waren nur wenige, die uns von der Zahl entfernten.

Manch Andere, wie beispielsweise meine Zimmergenossin, wäre so verunsichert gewesen, dass sie keine Stillgeschichte hätte schreiben können, zumindest ohne Happy-End.

Ich selbst machte mir keinen Druck, auf die Tipps des Personals hörte ich nicht wirklich. Mein eingeschlafenes Kind wecken und ausziehen, damit es friert und trinkt, war für mich keine Option.

Zwei Tage nach der Geburt hatte ich so viel Milch, dass ich durchaus mehr Babys hätte satt machen können. Richtig hilfreiche Tipps gab es kaum. In der Kuhle zwischen Daumen und Zeigfinger streicheln klappte ganz gut.

Dass meine verhärtete Brust Kühlung benötigte, stellte keine Schwester fest, sondern eine Freundin, die mich besuchte und wortwörtlich mit anpackte.

Keine der Schwestern tastete mich ab oder stellte mir konkrete Fragen. Sie fragten, ob Alles okay sei. Aber woher soll man so genau wissen, ob Alles so ist, wie es sein soll, wenn man gerade sein erstes Baby im Arm hält. Zudem schwebt man auf Wolke 7 und ist überglücklich. Irgendwie ist Alles mehr als nur okay.

Nach ein paar Kühlpacks auf den Brüsten war es dann auch schon wieder angenehmer im Stillbh.

Als wir zuhause angekommen waren, ging ich das Stillen weiter entspannt an.

Meine persönlichen Stilltipps

Das es für uns der richtige Weg war, zeigte die Wage meiner Hebamme. 4 Tage nach der Geburt hatte der Kleine sein Geburtsgewicht wieder erreicht. Er nahm weiter heiter zu, er entwickelte sich prächtig.

Seine Milch bekam er immer und überall, nach Bedarf halt, so wie sich das, wie ich finde in der heutigen Zeit gehört. Manchmal auch wirklich sehr oft, aber wenn er es braucht, dann ist es für mich richtig.

Im Schwimmbad, auf der Parkbank, in Umkleidekabinen, in Restaurants, am Meer, auf Festen!

Natürlich stille ich dezent, nicht jeder soll meine Brustwarzen sehen, das ist auch mir wichtig. Bei kleinen Babys kann man gut ein Spucktuch rüberlegen, wenn sie größer werden wird das immer schwieriger, aber auch da findet man Lösungen.

Natürlich kann es immer sein, dass jemand ein Problem mit Stillen in der Öffentlichkeit hat. Aus diesem Grund würde ich mir bereits vorher überlegen, was ich sage, falls mich dafür kritisiert oder sogar unverschämt wird. Oftmals fällt einem spontan nicht das Richtige ein und später ärgert man sich, dass man nicht richtig reagiert hat.

Einfach praktisch, wenn man das, was für das Kind das Beste ist, immer und überall dabei hat. Als Mutter hat man sowieso immer eine Menge Gepäck dabei, da kann ich auf Fläschchen und den passenden Wärmer gerne verzichten.

Was mich in den letzten Monaten im Bezug auf das Stillen schockiert hat ist, dass teilweise noch ziemlich altmodische Tipps, aus Zeiten die zum Glück lange vorbei sind, gegeben werden.

Dazu zählt zum Beispiel der Ratschlag, dass man dem Säugling nur alle 3-4 Stunden die Brust gibt. Für mich unerklärlich, ich stille nach Bedarf, wenn das Kind seine Signale an mich sendet. Auch wenn es die Brust nicht immer möchte, weil es hungrig ist. Die Brust ist für das Kind so viel mehr als Nahrung. Manchmal wollen sie einfach Mamas Nähe und die Milch ist der beste Beweis für das Kleine, dass es auch tatsächlich Mamas Arme sind, in denen es liegt. Nähe. Trost. Beruhigung. Wärme. Liebe.

Ich würde mir wünschen, dass die Mamas, die stillen möchten, nicht so schnell aufgeben. Es sind so viele die das Stillen, wegen anfänglicher Schwierigkeiten auf Eis legen, obwohl es klappen würde. Wo ein Wille ist, da gibt es immer Wege.

Auch wenn der Weg etwas steinig ist, es lohnt sich. Es ist das Beste für Mutter und Kind. Holt euch Hilfe, z.B. von Stillberaterinnen oder Hebammen. Tauscht euch mit anderen Stillenden aus. Besucht, wenn ihr Lust habt, eine Stillgruppe. Es gibt so viele Möglichkeiten, es ist bestimmt für Jede etwas passendes dabei. Viele raten beispielsweise auch von künstlichen Saugern, also Schnullern und Fläschchen ab, da eine Saugverwirrung, die wiederum das Stillen gefährden kann. Dazu kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen. Mein Baby hatte das erste Mal mit 2 Wochen Kontakt zu einem Schnuller, den wir nur selten nutzen. Ich konnte nicht feststellen, dass sich das Stillen dadurch verändert hat.

Vollgestillt haben wir 6 Monate, dann war er laut der Zeichen beikostreif, wir wagten Breiversuche und ein Ende unserer wunderschönen Stillbeziehung ist noch nicht in Sicht.

 

Mehr zur Autorin findet Ihr auf Instagram unter den Namen baby_i_am_so_in_love & heart.momentchen


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