Deine kleine Nase gräbt sich in meine Brust. Deine Atmung wird ruhig und dein ganzer Körper entspannt sich. Alle Muskeln lassen los und du tankst Kraft. Kraft für die nächsten Entdeckungen. Fürs Greifenlernen, fürs Krabbelnlernen, fürs Laufenlernen.
Du findest die Brust auch im Dunkeln, da dein feiner Geruchssinn dir den Weg zeigt. Das Saugen ist dein Instinkt und war das erste, was uns nach der Geburt direkt wieder zu einem Menschen verbunden hat. Es gibt dir Sicherheit. Hier bist du zuhause.
Ja, in diesen Momenten sind wir uns nah. Ich gebe dir die Ruhe und Kraft, die du brauchst. Und gleichzeitig brauche ich dich nah bei mir. Ich atme deinen Atem ein, den Geruch deiner Haare und deiner Haut. Halte dich und denke: Danke! Danke für diese Verbindung. Für diese großartige Beziehung, für die bei uns das Stillen so wichtig ist.
Denn auch, wenn du nun 9 Monate alt bist und ich, bevor ich Mama war, mal dachte, dass man bis dahin doch nicht mehr stillt, ist es oft nur das, was dich glücklich macht. Wenn die Reize der Welt zu viel werden, wenn ein Krabbelversuch mal scheitert und im Schmerz endet oder wenn sich deine Zähnchen den Weg an die Oberfläche bahnen, ist das dein Kanal.
Du merkst selbst, dass es dir hilft und, dass das Stillen es schafft, deine Schmerzen besser auszuhalten. Besser als jeder selbstgebackene Babykeks. Du blickst dich nach mir um, streckst deine Arme aus und musst zu mir. Und ich bin da, bevor du weinen musst.
Es erleichtert mein Herz so sehr, dass ich dir jederzeit geben kann, was du brauchst. Ich erkenne deine Zeichen und bin selbst erstaunt darüber, wie sehr wir in 9 Monaten zusammengewachsen sind. Wie gut ich dich kenne und vor jedem anderen Menschen merke, wie es dir geht.
Ich weiß nun, dass Stillen dich nicht nur ernährt. Ich merke, dass es viel mehr ist als das. Dein Schlafanker, wenn du Bauchweh hast oder zahnst. Dein Abschaltmoment, wenn du überfordert bist. Deine Sicherheit, dass dir nichts geschehen kann. Deine Portion Nähe, wenn du sie brauchst. Es ist pure Liebe!
In unserem warmen, ruhigen Ort finden wir zu uns. Wir lassen uns alle Zeit der Welt und blenden aus, was um uns herum geschieht. Wenn wir stillen, sind wir eins.
Wenn Ihr auch einen Gastbeitrag bei mir veröffentlichen wollt zum Thema Stillen, Geburt oder Montessori schreibt mir einfach. Ich freue mich auf Euch!
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Vielen Dank für diese warmherzigen, als würde meine Seele sprechen. Ich empfinde wie Du … dies zu lesen ist Balsam für die Seele.
Ich selbst stille seit 20 Monaten u mein Körper signalisiert mir dass es dem Ende zu geht….dass macht mich unendlich traurig.
Ich bin stolz auf meinen Körper, was er erschaffen hat…spätestens dann, wenn ich meinen Sohn angucke.
Keine Frau, die nicht gestillt hat, wird dies je verstehen.