In einem Jahr Eltern werden, Haus kaufen & Hochzeit: Unsere Geschichte

Jeder hat seine persönliche Geschichte und manche sind wie aus dem Bilderbuch. Liebe auf den ersten Blick, man zieht zusammen und wartet sehnsüchtig auf den langersehnten Heiratsantrag, dann wird die Hochzeit bis ins kleinste Detail geplant, ein Haus gebaut und man macht sich an die Babyplanung. Meist alles in einem Zeitraum von fünf Jahren. Bei uns war es komplett anders – selbst wir schmunzeln heute noch darüber wie schnell es ging. Zum Glück. Aber lest selbst.

Den passenden Mann zu finden war schon immer schwierig

„Also wenn Du mal den passenden Mann findest, dann geht das Schlag auf Schlag.“ Genau diesen Satz habe ich immer wieder von meinen besten Freunden zu hören bekommen. Insgeheim war mir das auch bewusst – von der einen Beziehung in die nächste und meist hat es einfach nicht gepasst. Entweder waren die Männer mir zu langweilig oder ich ihnen zu ausgeflippt. Irgendwie war immer der Wurm drin. Hätte man mir ein paar Monate vor unserem ersten Kuss gesagt, dass wir einmal gemeinsam in mein Elternhaus ziehen würden und ich nach wenigen Monaten schon schwanger werden würde, ich hätte jedem den Vogel gezeigt. So habe ich das alles nie geplant und eigentlich hat das auch gar nicht in mein damaliges Lebensmodell gepasst.

Wie wir uns kennenlernten

Liebe auf den ersten Blick war es auf gar keinen Fall. Es war Meilenweit davon entfernt. Kennengelernt haben wir uns über einen Freund mit dem ich damals in einer Beziehung war. Mein Mann zog damals mit uns und ein paar anderen Freunden von Kneipe zu Kneipe. Die Beziehung  mit dem gemeinsamen Freund hielt nicht lange aber mit einigen Personen des Freundeskreises hielt ich weiterhin Kontakt – darunter auch mein Mann. Zwischen dem ersten Kennenlernen und dem ersten Kuss liegen wirklich fünf Jahre. Fünf Jahre in denen wir uns immer wieder in Kneipen getroffen haben und Smalltalk hielten. Fünf Jahre in denen wir uns immer mal wieder bei Facebook austauschten und uns nicht aus den Augen verloren. Wäre ich damals an dem Abend vom 15. März auf die Nacht zum 16. März nicht in der Stadt unterwegs gewesen, dann würde A. sicherlich heute nicht neben uns sitzen. Alles kam ungeplant und nicht zu erwarten. Ein Kuss der alles veränderte.

Unsere erste gemeinsame Wohnung und der Hauskauf

Schnell war klar: das passt. Menschlich, vom Aussehen, von der Seele. Alles war perfekt und wenn man uns fragt, wann  mein Mann und ich zusammen gezogen sind? Auf diese Frage haben wir keine Antwort, denn seit dem ersten Kuss wohnte Jan so gut wie bei mir. Da wir damals aber eine gemeinsame Wohnung haben wollten und ein befreundetes Paar sich gegen eine absolute Traumwohnung entschieden hatte, zogen wir kurzerhand zusammen in eine neue Wohnung – dies geschah bereits im August. Die Wohnung war perfekt, im dritten Stock, aber trotzdem perfekt. Ihr glaubt gar nicht wie schön unsere Altstadt in Goslar ist und da zu wohnen ist schon wirklich besonders.

Plötzlich fragte meine Mutter uns, ob wir denn vielleicht mein Elternhaus kaufen möchten. Puh, wir waren gerade mal ein halbes Jahr zusammen. Wir gucken uns alles an und entschieden spontan: ja, wir nehmen es. Im Oktober unterschrieben wir den Kaufvertrag und begannen mit den Umbauarbeiten – in denen wir bis heute stecken.

Verloben? Nicht unser Ding

Für mich war immer eins klar: wenn ich heirate, dann in Las Vegas. Verloben und so ein Zeug muss nicht unbedingt sein – sowas passt auch gar nicht  zu uns. Also kam es, wie es kommen musste. Nachdem wir den Kaufvertrag für das Haus unterschrieben hatten, schmiedeten wir weitere Pläne. Als nächstes würde ja heiraten in Frage kommen. Warum nicht? Was soll schon schief gehen? Da wir uns im März zum ersten mal geküsst hatten, wäre doch genau dieser Tag perfekt: der 16. März. Nun waren wir uns noch nicht klar, ob wir im nächsten oder lieber im übernächsten Jahr heiraten wollen. Für das Jahr 2015 wäre es einfach zu knapp geworden eine schöne Feier zu organisieren aber da wir zu dem Zeitpunkt eh nicht über das passende Budget verfügten haben, wollten wir dann alleine Heiraten und die Feier auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Ich bin gespannt, wann es dazu kommt. Genau ein Jahr nach unserem Kuss sollte es vor den Traualtar gehen und so ging es für uns im Dezember zum Standesamt um den Termin fest zu machen. Zum Glück war an diesem Tag alles frei – montags wird anscheinend ungern geheiratet.

Gesagt, getan – am 16. März 2015 trauten wir uns und sind direkt nach unserer Hochzeit für ein paar Tage nach Paris gefahren.

Jetzt fehlt nur noch ein Kind

Moment mal. Wenn man jetzt nachrechnet: A. ist um August 2015 geboren und im März 2015 haben wir geheiratet. Genau, ich war schwanger – so halb geplant. Nachdem für uns klar war, dass wir heiraten werden, wollten wir am Besten zum Hochzeitstag schwanger sein und fingen sofort an am Baby zu basteln. Wir gingen stark davon aus, dass es sicherlich mindestens drei Monate dauern würde, bis ich schwanger werde. Pustekuchen – im November haben wir gestartet und am 14. Dezember 2014 habe ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten. Das beste Geschenk, welches ich je erhalten habe – unseren kleinen Sohn.

Auf was soll man warten?

Immer wieder Frage ich mich auf was alle warten. Wir leben nur einmal und eine lange Beziehung ist kein Garant für eine tolle Ehe oder das man die perfekten Eltern wird. Ich würde mich immer wieder so entscheiden und kann jeder Frau Mut machen – auch wenn es Jahr dauert und man von einem Idioten zum nächsten schlittert: da draußen gibt es, auch wenn es wenige sind, tolle Männer. Manchmal stehen sie direkt neben Euch und Ihr habt sie bis jetzt nur noch nicht bemerkt. Ich hätte vor acht Jahren niemals damit gerechnet, dass mein Jan eines Tages einmal mein Ehemann wird. Nun sind wir drei Jahre zusammen und seit zwei davon ein Ehepaar. Die beste Entscheidung meines Lebens – diese beiden Traummänner versüßen mir mein Leben.

Wie war das bei Euch? Habt Ihr auch viel Zeit gelassen oder ging es, wie bei mir, Schlag auf Schlag? Ich freue mich über Eure Kommentare!